Quo Vadis Corona ?
Dicit ei Simon Petrus: „Domine, quo vadis?“ Respondit Iesus: „Quo vado, non potes me modo sequi, sequeris autem postea.“
Simon Petrus sagte zu ihm: „Herr, wohin willst du gehen?“ Jesus antwortete: „Wohin ich gehe, dorthin kannst du mir jetzt nicht folgen. Du wirst mir aber später folgen.“
Nach dieser alten Legende floh Petrus vor den Christenverfolgungen aus der Stadt, begegnete auf seinem Weg jedoch Jesus, der in die entgegengesetzte Richtung ging. Auf die Frage des Petrus: "Wohin gehst du, Herr?" (Quo vadis, Domine?) entgegnete er: "Ich gehe nach Rom, um mich nochmals kreuzigen zu lassen." Beschämt kehrte Petrus um und nahm den Tod am Kreuz an. Weil er sich jedoch nicht als würdig ansah, auf die gleiche Weise wie Christus zu sterben, habe er sich kopfüber kreuzigen lassen.
Wir leben plötzlich in einer unübersichtlichen und unberechenbaren Zeit. Es ist, als befänden wir uns auf hoher See, wo der Boden unter den Füßen vom Seegang zu schwanken beginnt und wir immer mehr die Kontrolle über das Geschehen verlieren.
Die Weltordnung ist offenbar aus den Fugen geraten, scheint sich aufzulösen. Europa vollzieht eine Rolle rückwärts in die Kleinstaaterei und entfremdet sich zusehends von Amerika. China greift nach der globalen Vormacht. Russland agiert immer ruchloser. Islamisten stürmen die offene Gesellschaft. Populisten sind auf dem Vormarsch. Künstliche Intelligenz könnte die Menschen zu Dienern der Algorithmen und zu willenlosen, ferngesteuerten Automaten machen und ein Virus versetzt die Welt in den Ausnahmezustand.
Das Coronavirus ist mittlerweile ein Teil des Alltags in Deutschland geworden - und auf der ganzen Welt. Dieses Virus heißt SARS-COVID 19.
Und wieder einmal geht ein Gespenst umher in Europa, ja diesmal sogar in der ganzen Welt . Das Gespenst des
Corona-Virus.
Man kann es nicht sehen, man kann es nicht hören - aber es verändert die Welt in nie dagewesener Weise und wird leider auch in nie dagewesener Weise missbraucht.
Nichts ist mehr wie es war. Wie kann es nach dem Schock und nach der Quarantäne weitergehen? In den Wochen der Krise haben sich existentielle Fragen in den Vordergrund gedrängt, einschneidende Anfragen an unser Selbstverständnis und unseren Lebensstil. Was trägt in Zeiten von Unsicherheit, was hilft in der Angst? Wo haben wir unser Maß verloren und uns selbst geschädigt? Wie wollen wir künftig leben? Was sind die wesentlichen Werte: In unserem Alltag? Im Umgang mit einander und der Umwelt? Für uns selber?
Die Krise konfrontiert uns hart mit der Realität unserer Endlichkeit, weckt Ängste und bange Fragen nach Sicherheit. Aber Sicherheiten sind immer nur zeitweise gezähmte und kontrollierte Unsicherheiten. Doch sie zeigt uns auch, was wirklich wichtig ist. Höchst aktuell und sehr konkret:
Es gibt eine heilsame Perspektive: Endlich leben, was wirklich gut tut. Uns und der Mitwelt.
Zu welcher Handlung du dich auch immer entscheiden wirst, stelle sicher, dass alles was du tust aus deinem innersten Glauben und
deiner tiefsten Überzeugung entspringt. Dass du nicht unbewusst dem nächsten Scharlatan oder einer neuen, raffiniert verpackten, Ideologie, Religion oder Manipulation folgst. Denke an die
sieben Geißlein, die den Wolf lange widerstanden, bis er schließlich Kreide gefressen und sich die Pfote vom Müller weiß streichen ließ. Denke auch an die vielen Menschen aus Staat, Kirche und
Gesellschaft, die Hitler und diversen anderen Diktatoren nicht widerstehen konnten. Löse Dich aus dem Bann der ständig neu auftauchenden Trickbetrüger, Scharlatane und
Meisterlügner.
Mögen die herrschenden Mächte vor einer selbstbewussten Gesellschaft freier Menschen, die in Frieden miteinander leben wollen,erzittern. Wir Individuen, versehen mit einem freiem Willen und der Fähigkeit selber zu Denken, haben nichts zu verlieren, als unsere ideologischen und religiösen Ketten und eine Welt in Frieden und Wahrheit zu gewinnen.
Suche, finde und höre die Stimme der universellen Wahrhaftigkeit !
Denn es steht geschrieben:
"Ich will zunichte machen die Weisheit der Weisen, und den Verstand der Verständigen will ich verwerfen."
Wo sind die Klugen?
Wo sind die Schriftgelehrten?
Wo sind die Weltweisen?
Hat nicht Gott die Weisheit dieser Welt zur Torheit gemacht?"
1.Korinther 1:19
Während vor 500 Jahren noch weite Teile der Welt für die Bewohner von anderen, weiten Teilen der Welt völlig unbekannt und unerreichbar waren, hat sich heute praktisch jeder einzelne Mensch über die ganze Erde wirksam ausgebreitet.
Dabei wurden alle natürlichen Barrieren wie Ozeane, Flüsse, Gebirge und auch die menschengemachten Ländergrenzen etc. problemlos überwunden.
Im Gefolge von Menschen, Waren ,Dienstleistungen und Reisefreiheit sind auch Tiere, wie Elefanten, Mäuse und unsichtbare, winzige Viren und Mikroben etc. mitgereist, die sich so erfolgreich auf der ganzen Welt ausbreiten konnten.
Das nannte man bis vor kurzem noch stolz Globalisierung.
Und selbst auf dem gewaltigen Mount Everest quälen sich für viel Geld immer mehr Spasstouristen zum Gipfel und hinterlassen Unmengen ihres Wohlstandsmüll in den majestätischen Felswänden.
Die, im ungehemmten Wettlauf befindlichen Systeme voller Gier nach Einfluss, Macht und Geld, lassen hochfrequente Finanzströme mit Lichtgeschwindigkeit um den Erdball kreisen und verdienen an fallenden und an steigenden Kursen. Gier frisst Verstand oder wie Nietzsche sagt: "Alle Machtsysteme basieren auf - Der Lüge !
Wir können nur hoffen, dass sich irgendwo, an bisher nicht entdeckten Orten dieser Welt, noch Menschen befinden, die ihre Schätze und ihre natürliche Lebensweise nicht gegen Glasperlen, Alkohol, Ideologie und Religion eingetauscht haben.
Wir erleben gerade, eine nie dagewesene, aber eigentlich konsequente Reaktion der Natur auf diesen ungebremsten, weltumspannenden Prozess: Die Corona-Pandemie.
Vielleicht wurde sogar in einem Labor im chinesischen Wuhan, die Geschichte vom Zauberlehrling noch einmal ausprobiert. Und wieder ohne den alten Meister ?
Der Mensch kann vergeben - die Natur nur reagieren
Märzgedicht 2020
"Es senkt sich eine dunkle Wolke
Gefriert zu kaltem Eis und Schnee
Ins grüne Tal der Hoffnung
Und tut den Saaten weh.
Die frischen Triebe grauen
Der Weiher tief erstarrt.
Doch frohe Kinder bauen
Ein Traumschloss sich aus Schnee."
Johannes Bieder